Egal was, Hauptsache man spricht von uns? Vielleicht ist das irgendwie wahr für die Hollywoodstars oder sonst welche Celebrities, aber nicht für den Gewinn Ihres Geschäfts. Und vor allem wenn Ihr Geschäft neu auf dem Markt ist. Viele jungen Idealisten, die für die Geschäftsleitung verantwortlich sind, sind der Meinung, dass das Produkt oder die Leistung selbst für sich sprechen und somit ist das richtige Marketing (und darunter das Logo) nur ein Zusatz, etwas nebensächliches. Das Problem liegt allerdings daran, dass man Ihr bestes Produkt leicht übersehen kann, wenn Sie den Kunden darauf nicht aufmerksam machen. Niemand wird Ihre Firma ernst nehmen, wenn sie über keine ernste Markenidentität verfügen wird. Aber vergessen Sie dabei nicht – ernst bedeutet hier einfach professionell aber nicht unbedingt humorlos.
Nicht alle Fehler lassen sich so einfach vermeiden, und bei der Entwicklung Ihres Unternehmens werden Sie bestimmt auch welche begehen. Aber vor manchen kann man gewarnt werden – und das tue ich jetzt. Ich warne Sie vor der Vernachlässigung der graphischen Firmenidentität. Ein richtiges Logo ist ein must have für jede Firma. Um die Relevanz des Logos zu unterstreichen werde ich gleich auf ein paar Beispiele von misslungenen Projekten eingehen. Schauen Sie sich das an und denken Sie darüber nach, ob Sie es für Ihr Geschäft wünschten, von den Kunden ähnlich wahrgenommen zu werden.
Wussten Sie das? Das neue Logo von Gap hatte bei den Kunden einen so schlechten Feedback, dass es nur eine Woche lang verwendet wurde, bis die Firma nach ihrem alten Logo zurückgegriffen hat. Es ist eine wichtige Lektion für alle die Rebranding planen – eine grundsätzliche Marktforschung vorher wäre erwünscht.
Was soll ein Logo nicht tun?
- Zu Missverständnissen führen. Wenn jemand ins Restaurant gehen möchte und stattdessen in einem Pferdestall landet, wird sich sicherlich darüber nicht freuen. Die Firmenidentität soll mit dem auf dem Logo dargestellten Symbol übereinstimmen.
- Ein Logo darf keinen beleidigen oder in Verlegenheit bringen. Selbst Firmen aus der Erotikbranche können über eine bescheidene grafische Präsenz verfügen. Ein gutes Logo spricht die Kunden subtil an anstatt sie anzuschreien.
- Zweifel sind auch nicht erwünscht, vor allem wenn es sich um die Originalität handelt. Plagiat ist sehr schlimm und könnte Ihrem Ruf sehr schaden. Bevor Sie also ein Logo von dem Designerfirma akzeptieren, stellen Sie sich sicher, dass es keine Kopie ist.
- Ein Logo soll nicht schlampig aussehen. Ein paar Linien zu zeichnen kann vielleicht sehr einfach vorkommen, ist es aber meistens nicht. Ein amateurhaftes Projekt lässt sich von dem professionellen sofort unterscheiden.
- Ästhetische Funktion des Logos ist wichtig, aber keine einzige, die zählt. Sie sollen Ihr Symbol schön finden und es gerne haben, aber es soll auch ihre Marketingfunktion erfüllen – ihre Kunden überzeugen, informieren, neugierig machen. Es soll auch ihre Produkte oder Leistungen und die dahinter stehenden Ideen repräsentieren. Manchmal heißt all das, dass es Ihr graphisches Geschmack im Endeffekt nicht ganz treffen wird.
- Ihr Logo soll nicht chaotisch oder überflüssig vorkommen. Vergessen Sie lieber die Idee, zahlreiche Farben, Schriftarten oder Linien und Figuren zu verwenden. Einfache, kommunikative Gestalten, die selbst ein zweijähriger grob nachzeichnen könnte – das klingt wie ein Erfolgsrezept für das richtige Logo.
- Ein Logo soll allerdings nicht banal sein. Einfache Mitteilung bedeutet keine Langeweile oder Mangel an Kreativität.
Manche Projekte wird man nie vergessen: Zwei katastrophale Logoentwürfe.
Manche von den obigen Hinweisen können Ihnen selbstverständlich vorkommen, aber in der Welt von professionellen Logos – trotz zahlreicher Fachliteratur und Experten – gibt es immer wieder Designer, die mit ihren Projekten einfach völlig daneben liegen. Hier gibt es zwei Projekte, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gut genug oder einfach falsch sind. Sehen Sie sich das genau an und dann denken Sie an Ihre eigene Reaktion – Sie möchten bestimmt nie auf diese Weise von ihren Kunden wahrgenommen werden.
Das Positive an diesen misslungenen Projekten ist es allerdings, dass sie den Anfangspunkt für den richtigen Weg setzen können. Das Ziel – ein ideales Logo zu erstellen – erfordert nämlich meistens einen eher steinigen Weg. Bevor Sie den richtigen Entwurf bekommen, wird es ein paar schlechtere geben. Aber seien Sie nicht wütend deswegen. Überlegen Sie die Nachteile, schaffen Sie sie weg und fangen Sie neu an.
1. Safe Place
Eine Firma, die in ihrem Namen das Wort „Sicherheit“ hat, hat sich überraschenderweise für die Symbolik einer Warnung entschieden. Diese kombiniert mit zwei Silhouetten, wo eine sich an die andere vergreift, sorgt eher für Unklarheit: Geht es hier darum, dass die Sicherheit angeboten wird oder dass man hier gezwungen wird nach ihr zu suchen (weil es eben so gefährlich ist). Es wirkt vielmehr als Drohung. Und der Pfeil? Zeigt er den Fluchtweg oder die Gefahr? Der Designer muss hier echt ignorant gewesen sein, was die psychologische Funktion der Farben und Symbolen betrifft.
Hier gibt es ein Beispiel von dem Logo, das klar und deutlich das Sicherheitsgefühl vermittelt. Die vorgestreckten Hände stellen Hilfe und Unterstützung dar, was auch in der sprachlichen Idiomatik präsent ist (eng. „helping hand“ zum Beispiel). Die Mitteilung wird auch durch die blaue Farbe, die für Harmonie und Ruhe steht, unterstrichen. Das Ganze wirkt schlicht, klar und somit einfach schön.
2. Mama’s Baking
Was backt Mama? Wer weiß? Wo tut sie das? Das wissen wir auch nicht. Ist sie gut darin? Anscheinend nicht, wenn ihr Rock in Flammen steht. Oder stammt die Flamme von einem altmodischen Herd, wie bei Hänsel und Gretel? Auf jeden Fall ist das Logo misslungen. Es soll himmlisches Essen bedeuten, das an die hausgemachten Köstlichkeiten unserer Mutter erinnert, und statt dessen wirkt es einfach abschreckend und geschmacklos und die Mitteilung bleibt undeutlich.
Die alternative Version des Logos für die gleichnamige Firma sieht ganz anders aus. Erstens gibt es hier subtile Linien und Figuren. Zweitens gibt es hier Anspielung auf ein altmodisches Küchengerät, das an die alten Techniken unsere Mutter und Oma denken lässt. Und drittens konnotiert die Farbe Ruhe und Geborgenheit, die so gerne bei Mama gesucht werden. Das Projekt ist deutlich und die Mitteilung lässt keine Zweifel zu.
Das Firmenlogo ist der Kern der Unternehmensidentität um im Wettbewerb herauszustechen und wiedererkannt zu werden. Leider gelingt es vielen kleinen Unternehmen nicht, allein durch das Logo sich überzeugend zu vermarkten. Nehmen Sie sich deshalb Zeit beim Branding und überlegen Sie sich genau wie sie am Besten beim Interessent und Kunden in Erinnerung bleiben. Die Analyse und Fehler helfen Ihnen zu lernen, wie Sie dies besser umsetzen können.
Ein Beitrag von Krzysztof Gilowski.