Sie träumen von einem Logo, das sich durch Individualisierung und Wiedererkennungswert vom Rest der Branche abhebt? Haben Sie das Gefühl, dass in Ihrem Design noch etwas fehlt? Brauchen Sie jemanden, der Ihnen helfen kann? Wenn Sie mindestens eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, dann sind Sie hier richtig.
In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei der Erstellung Ihres Logos beachten sollten und wie Sie erkennen, dass Sie mit der Konzipierung und Gestaltung auf dem richtigen Weg sind. Ich zeige Ihnen einige Beispiele der besten Logos und erkläre deren Merkmale im Detail.
Bevor Sie mit der Gestaltung Ihres Logos beginnen, beantworten Sie sich diese Fragen:
1. Was genau wird Ihr Unternehmen tun?
Das Wichtigste an dieser Frage ist die Genauigkeit – eine breite Antwort wie „mit Elektronik“ reicht hier nicht aus. Elektronik kann größere Objekte wie Haushaltselektronik oder kleinere Komponenten wie integrierte Schaltungen bedeuten. Interessieren Sie sich für den Groß- oder Einzelhandel, besteht Ihre Zielgruppe aus Experten oder bieten Sie Ihre Geräte für den täglichen Gebrauch an? Setzen Sie auf neue Technologien oder folgen Sie eher alt Bewährtemn? Diese Merkmale Ihres Angebots sollten in Ihrem Logo gut erkennbar sein. Wozu? Damit der Kunde Ihr Unternehmensprofil oder -Branche leicht erraten kann, ohne vorher die Marke zu kennen.
2. Wer genau ist Ihre Zielgruppe?
Sie wollen, dass Ihr Produkt oder Ihre Leistung alle begeistert, aber leider ist das ohne übermäßiges Marketingbudget nur schwierig zu tun. Es ist viel effektiver und gewinnbringender, sich mit der Zielgruppe zu identifizieren, die Sie am meisten ansprechen wollen. Das Kundenprofil sollte nicht nur aus Alter, Geschlecht oder Budget bestehen. Berücksichtigen Sie auch die möglichen Erwartungen einer solchen Zielgruppe. Wie würden Sie aus Sicht des Kunden reagieren/handeln? Schließen Sie Ideen aus, die nicht zum Bild des idealen Kunden passen und mit der Zeit entsteht ein stetig verbesserndes Konzept. Fragen Sie auch gerne Ihre Freunde und Bekannten.
3. Was genau ist Ihre Unternehmensphilosophie?
Verlassen Sie sich auf eine elegante, aber distanzierte Beziehung oder auf eine gezielte Partnerschaft? Ein Treffen mit Ihrem Unternehmen soll für Ihre Kunden ein einzigartiges Erlebnis sein oder sollen weitere Treffen folgen? Bevorzugen Sie einen familiären oder unpersönlichen Kommunikationsstil? Bevorzugen Sie Nachrichten oder die direkte Kommunikation? All diese Ideen und Vorlieben könnten sich in Ihrem Logo widerspiegeln – mit Figuren, Farben, Symbolen und Mut. Überlegen Sie sich also genau, wie Sie dem Kunden erscheinen möchten – da ergibt einen ersten Eindruck.
Bevor Sie mit dem Entwurf beginnen – gehen Sie wie folgt vor:
1. Forschung
Bevor Sie mit der Gestaltung Ihres Logos beginnen, lohnt es sich, eine Art Marktforschung durchzuführen. Sehen Sie, wie sich die Logos Ihrer Mitbewerber präsentieren, welche Projekte bei ihren Mitbewerbern erfolgreich sind und welche visuellen Identitäten bei den Kunden am besten ankommen und für das größte Vertrauen sorgen. Analysieren Sie auch die Fehler Ihrer Mitbewerber – was eher negative Resonanz hervorgerufen hat.
Die Kundenanalyse sollte auch den Designer / die Agentur mit einbeziehen: Schauen Sie sich in Foren und Webseiten um, fragen Sie Ihre Freunde oder versuchen Sie Firmen zu fragen, wer die Logos entworfen hat – vielleicht nennen sie Ihnen die Adresse des erfolgreichen Designers.
2. eigene Skizzen
Ein ideales Logo sollte einfach sein. Und diese Einfachheit bedeutet, dass selbst ein Sechsjähriger sie grob nachvollziehen und sich darunter etwas vorstellen kann. Und wenn es ein Kind zeichnen soll, können Sie es auch zeichnen. Bevor Sie zu einem professionellen Grafiker gehen, versuchen Sie Ihr Logo selbst zu entwerfen – so hat der Designer sofort eine Vorstellung davon, was Sie sich für Ihr Logo wünschen. Das sorgt für eine bessere Kommunikation, die in einer erfolgreichen Zusammenarbeit nicht zu unterschätzen ist.
3. Konzept-Buch
Das Konzept-Buch ist eine Art digitales Board mit Konzepten, Ideen, Inspirationen – es sollte alle möglichen Konnotationen zum Projekt enthalten. Wenn Sie bestimmte Aspekte zusammenstellen, haben Sie einen besseren Überblick und sehen sofort, was zusammenpasst und was nicht. Sammeln Sie so viele Elemente wie möglich für Ihr Projekt – Fotos, Farben, Symbole, die Sie für wichtig oder einfach schön halten. Suchen Sie nach Verbindungen und nutzen Sie diese
6 Regeln für ein ausgezeichnetes Logo
Sie haben bereits einige Ratschläge zum Thema Vorbereitung gelernt. Nun können wir zu den praktischen Aspekten des Logodesigns übergehen. Ich werde Ihnen jedoch keine Tricks für Grafikprogramme nennen, sondern Ihnen die Funktionalität eines Logos erläutern. Das Logo hat die gleiche Funktion wie der Firmenname. Es entspricht dem Bedürfnis nach schneller Kommunikation und Kontrolle des Verbraucherverhaltens. Es soll bei der Wieder- und Werterkennung des Angebotes helfen, sowie ein Garantiezeichen setzen.
1. Anpassung des Logos nach Ihren persönlichen Vorstellungen, jedoch nicht auf Kosten der Funktionalität.
Ihr Unternehmen ist wie Ihr Kind – das ist verständlich. Doch weder die Kinder noch das Logo sollten unter unseren unerfüllten Träumen oder persönlichen Neigungen leiden werden. Das Logo sollte im Hinblick auf die Firmenphilosophie das Angebot erkennbar machen. Und das kann z.B. auch eine bestimmte Farbe erfordern, die nach der Farbpsychologie am besten zu Ihrem Profil passt, die Ihnen persönlich aber nicht gefällt.
2. einfach aber nicht banal
Das Logo sollte nicht zu kompliziert sein. Zu viele Details helfen weder bei der Funktionalität noch bei der Erkennung. Die Kommunikation eines Logos sollte schon auf den ersten Blick klar und verständlich sein: Wenn ein Kunde Schwierigkeiten bei der Interpretation hat, ist es fast nie ein gutes Zeichen – es sei denn, es wurde so geheimnisvoll konzipiert. Andererseits sollte man nicht unbedingt zu einfach gestalten, wenn man befürchtet, dass ein etwas komplizierteres Projekt von dem Kunden nicht verstanden wird. Ein Friseursalon mit einem Schnurrbart im Logo? Wenn Sie eine offensichtliche Symbolik verwenden wollen, dann verlassen Sie sich zumindest auf Originalformen. Sie sollten Ihre Kunden überraschen – nicht mehr (damit sie nicht verloren gehen) und nicht weniger (damit sie nicht sofort gähnen, wenn sie Ihr Logo sehen).
3. minimalistisch, aber nicht zu einfach
Minimalismus ist der Schlüssel zur Zeitlosigkeit. Das Motto „Weniger ist mehr“ ist seit Jahrzehnten noch in der Mode. Wählen Sie aus einfachen Motiven: Ihre Grafiken basieren auf visuellen Vorschlägen und nicht auf unrealistischen Darstellungen. Der Ausgangspunkt für Ihre Projekte könnte eine kreative Kleinigkeit sein: Spielen Sie mit den Erwartungen der Besucher, setzen Sie auf gute Laune und ein wenig Ironie.
4. Nicht mehr als drei Farben
In einem Jahr heißt es Anthrazit sei die beste Farbe für Innen- und Außendesign sowie graphische Symbole, ein anderes Mal ist es eher Kobalt. Jede Saison gibt es neue Trends – die kommen und gehen. Es gab sogar solche Zeiten, wo man nach der gesamten Palette gegriffen hat, heutzutage ist allerdings ein Regenbogen eine eher mutige Idee, die ziemlich oft scheitert. Denken Sie also daran, dass eine sichere Wahl nicht mehr als drei verschiedene Farben bedeutet. Es garantiert nicht nur eine Transparenz, sondern auch Klarheit der Vermittlung, was die Farbenpsychologie betrifft.
5. Aktuelle für heute, aber flexibel für die Zukunft
Einer der häufigsten Fehler bei der Logoerstellung besteht darin, dass man dabei nicht an die Zukunft denkt. Ein junger Investor, der zu sehr an die jetzigen Gewinne denkt, vergisst die Frage, wie sich das entworfene Projekt in 10 oder 20 Jahren präsentieren werden. Natürlich kann man nie sicher sein, was die Zukunft angeht, allerdings kann man sich eine mögliche Entwicklungsrichtung vorstellen und sich vor einem weitgehendem Neu-Design schützen. Unsere Logos werden so entworfen, dass sie sich auch später sehr einfach subtil verändern lassen.
Dieses Beispiel sagt mehr als tausend Worte. Das alte Logo von Spotify war dem heutigen sehr ähnlich (die gleiche Farbe, die Kurven, die den Schall imitieren und die runde Form), aber die Details sind unterschiedlich. Früher war das Logo nicht an die neuen technischen Anforderungen angepasst, zum Beispiel dadurch, dass der Name in dem Logo integriert war (heute braucht man einfache Graphiken, die dann auch als Favicon oder App-Icon verwendbar sind). Die kleinen Anpassungen reichten aus. Man brauchte kein neues Symbol, denn das wäre für die Markenidentität nicht gerade von Vorteil. Beim Logoentwerfen denken Sie auf eine ähnliche Weise – wie wird sich das Projekt später anpassen lassen.
6. Das Logo soll ein Profi und kein Amateur entwerfen
Geld, Geld, Geld – in der ersten Phase der Firmenentwicklung muss man meistens viel sparen, allerdings gerade an der Marke und ihrer Identität sollte man das lieber nicht. Wieso nicht? Es wäre so als würden Sie denken, dass der erste Eindruck, den Sie bei den Kunden machen, keine Rolle spielt. Aber es ist genau umgekehrt – den ersten Eindruck macht man eben nur einmal, und ihn wieder gut zu machen, wenn etwas schief geht, ist sehr schwer und kostet auch meistens viel mehr als man anfangs gespart hätte. Unterschätzen Sie also die Investition in einen professionellen Logoentwurf nicht.
Beispiele von Logoentwürfen, professioneller Designer
Wie Sie bestimmt bereits begriffen haben, dass Logos sehr aussagekräftig sein können, sind sie für Unternehmen von großer Bedeutung. Die Kunst besteht darin, bestimmte Synergien und Gefühle bei dem Betrachter zu erwecken. Sehen Sie sich die Beispiele von erfolgreichen, starken Logos an und lassen Sie sich inspirieren.
1. Casa Don Vinhos
Der Name bedeutet auf Deutsch sowas wie Das Haus des Weines, aber selbst wenn Sie kein Portugiesisch sprechen, könnten Sie gleich das Firmenprofil nach dem Logo erraten, weil der sprachliche Inhalt in dem Symbol abgebildet ist. Für die Klarheit und Originalität sorgt die Technik des negativen Raums, der kontrastive Farben nutzt, um eine eindeutige Vermittlung zu ermöglichen. Und es ist keine Mode, die gleich vergehen wird – den Minimalismus ist nämlich immer zeitgemäß.
2. Invisible Agent
Unsichtbar bedeutet nicht automatisch transparent, wie es dieses Projekt beweist: Sich der Menge anschließen ist auch eine Tugend. Und genau das hat der Designer des obigen Logos geschafft. Die vertikalen Linien können als Wiederholung des Buchstaben „i“ gelesen werden, der der erste Buchstabe des Firmennamens ist. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass eines von ihnen eine Krawatte darstellt– das klassische Symbol eines eleganten Agenten (wie zum Beispiel James Bonds). Der Überraschungseffekt wirkt sehr frisch und positiv, sorgt für Interesse und guten Image eines kreativen Unternehmens.
3. Boxsit
Hier ein weiteres Beispiel dafür, wie man den Firmennamen für das graphische Konzept verwenden kann. Die Zweideutigkeit beruht auf den Worten – box (auf Englisch „die Schachtel“) und sit („der Sitz“). Wie sollte man eine „Sitzschachtel“ darstellen? Der Designer hat sich auf eine Skizze entschieden und dadurch eine Graphik erstellt, die entweder als geöffnete Schachtel oder ein Stuhl interpretiert werden kann, je nach Perspektive.
4. Jars
Grün als Farbe erinnert an Ökologie und Sicherheit und deswegen passt es hier so gut zu dem Firmennamen, der somit eine weitere Bedeutung bekommt. Die Ersetzung des Buchstabe „A“ mit der Glas-Graphik bietet sich sehr gut an, wenn man das Projekt um Favicons und Icons für die App erweitern möchte. Die einfache Schriftart scheint auch ziemlich flexibel zu sein, wenn es mit der Zeit etwas erneuert werden sollte.
5. Match
In diesem Logo hat der Graphikdesigner ein paar einfache Motive verwendet – sprachliche Metapher für das „Zünden“ in einer Beziehung, die zugleich ein Synonym für das Streichholz ist (auf Englisch „it’s a match“ bedeutet so etwas wie „wir haben ein Paar gefunden“ und der Substantiv selbst steht eben für das Streichholz) sowie das Feuer als Symbol der Liebe und Leidenschaft. Die gekreuzten roten Köpfchen formen hier zugleich ein Herz: Die Wiederholung von dem zu vermittelnden Inhalt sorgt für besseren Wiedererkennungswert. Die Graphik selbst könnte als Favicon fungieren und die Schriftart, die für den Firmennamen verwendet wurde, lässt sich einfach modifizieren, was viel Spielraum für die zukünftige Entwicklung der visuellen Identität dieser Firma ergibt.
Ich hoffe, dass die obigen Ratschläge und Inspirationen Ihnen die Suche nach dem perfekten Logo für Ihre Firma etwas erleichtern, und dass somit einige Ihrer Fragen zum Thema Logoerstellung beantwortet wurden. Vergessen Sie nicht, dass wertvolle Konzepte immer viel Arbeit und Aufwand erfordern. Auf diesem Weg eine Abkürzung zu nehmen kann Sie im Endeffekt mehr Zeit und Geld sparen, als Sie denken.
Ein Beitrag von Krzysztof Gilowski.
Sehr guter Blogbeitrag über Logodesign! Und super Punkte genannt. Besonders die Beispiele zum Schluss sind eine sehr gute Ergänzung. Viele Grüße
Das Logo vom Match finde ich echt sehr cool – das ist sehr kreativ.
Vielen Dank für diesen interessanten – und hilfreichen – Blogpost! Vielen Dank auch für die Ratschläge. 🙂
Gruß
Linus
Ein großartiger Artikel über die Kunst des Logodesigns! Besonders die Idee, minimalistisch, aber dennoch kreativ zu sein, hat mir gefallen. Das Beispiel mit dem Match-Logo zeigt perfekt, wie eine einfache grafische Metapher eine starke emotionale Wirkung erzielen kann. Es beweist, dass ein gutes Logo nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch clever durchdacht sein muss, um langfristig zu funktionieren. Ganz klar: Ein professionelles Logo ist eine Investition, die man nicht unterschätzen sollte!